Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten. Elif Shafak erzählt in ihrem neuen Roman «Unerhörte Stimmen» von den Rändern der türkischen Gesellschaft. Das ist die Geschichte einer Istanbuler Prostituierten, und sie fängt mit dem Ende an. Im Augenblick ihres Todes erlebt Leila noch einmal, was sie als Erstes gesehen hat, Minuten nach ihrer Geburt im Jahr Ein intensiver, gefährlicher Moment: Die Frauen des Dorfes belauern ein Neugeborenes, das nicht schreien will. Durch die Augen des Babys, suggeriert die Erzählperspektive, schaut sie quasi schon die Erwachsene an, die 43 Jahre später eines gewaltsamen Todes sterben wird. Damit ist gesetzt, was Elif Shafak in diesem Roman vorhat: von den Rändern erzählen, den Rändern der Existenz, den Rändern der Gesellschaft, den Rändern der sogenannten Normalität. Das Interesse der Literatur am Marginalen ist Neuer Roman Istanbul Prostituierte ungewöhnlich. Man sieht von den Rändern die Mitte besser: Daher die Idee, dass Gefängnisse oder Bordelle die Gesellschaft vom Rand her spiegeln, dass sie das zeigen, was die Gesellschaft verdrängt. Es gibt aber auch eine sentimentale Zuneigung zum Randständigen. Um das herrscht, so die populäre Vorstellung, ein aufregendes Zwielicht, das den Mächtigen unheimlich ist. Sie belegen diesen Bereich des Lebens mit Schweigen, weshalb es da «Unerhörte Stimmen» zu belauschen gäbe, wie der deutsche Titel des jüngsten Romans von Elif Shafak ansagt. Tatsächlich ist darin auch eine Tendenz zur Romantisierung des Marginalisierten zu spüren. Elif Shafak gehört zu den unermüdlichen Mahnerinnen wider den autokratischen Populismus. Als Kind türkischer Eltern in Strassburg geboren, ist sie zum Teil in Ankara aufgewachsen und inzwischen britische Staatsbürgerin. Sie lebt in London und schreibt ihre Geschichten über die Türkei seit Jahren auf Englisch. In die Türkei reist sie nicht mehr, seit dort heute Journalisten, Schriftsteller, Intellektuelle aus politischen Gründen inhaftiert werden. Auch Frauen, Schwache, Queere leiden, wenn Autoritäre und religiöse Eiferer Oberwasser bekommen. Elif Shafak schreibt ihnen eine höhere Solidarität zu. Eine beliebte Vorstellung, obwohl es eigentlich nicht einleuchtend ist, dass ausgerechnet Menschen in Bedrängnis die Energie aufbringen sollen, mitfühlender, aufmerksamer und liberaler zu sein als andere. Zehn Minuten und 30 Sekunden: So lange arbeitet das Gehirn nach dem Tod noch weiter. Mit ihrer Geschichte der Freundschaft der Sexarbeiterin Leila mit einer Transsexuellen, einer Kleinwüchsigen, einer Sängerin und einem zartfühlenden Jungen beschwört Shafak die an den Rand Gedrängten, zusammenzustehen. Das ist ein guter, politisch begreiflicher Wunsch. Dem Roman gibt er eine etwas einsinnige Drift. Im englischen Original heisst das Buch «10 Minutes 30 Seconds in this Strange World»: Das bezieht sich auf neurologische Forschungen, denen zufolge das Gehirn noch genau so lange weiterarbeitet, nachdem ein Mensch gestorben ist. Daraus gewinnt Shafak das Schema des Romans. In der ersten Hälfte läuft mit jedem Kapitel eine Minute von Leilas letzter Zeit ab. Sie erinnert sich Neuer Roman Istanbul Prostituierte ihre Kindheit unter der Fuchtel eines religiös verblendeten Vaters. Wie sie von einem Onkel missbraucht wurde und keinen Schutz fand. Leilas Freiheitswille kontrastiert mit der psychologischen Abhängigkeit, mit der sich auch die Frauen ihrer Familie gegenseitig fesseln. Kaum gelingt ihr der Ausbruch, landet Leila in der nächsten Misere, der «Strasse der Bordelle». Ab da wird die Geschichte dünner. Im Jahr stolpert ein linker Student zufällig aus einer Demo ins Bordell, verliebt sich in die Prostituierte und heiratet sie. Die Liebe endet tragisch. Eine zuckersüsse Geschichte. Er befand sich nun genau in ihrer Mitte, und sie drehte sich fortan schneller», schreibt Shafak und malt die Topologie von Innen und Aussen noch einmal in Rosa. In der zweiten Hälfte des Romans liegt Leilas Leiche auf dem «Friedhof der Geächteten», wo Terroristen, Flüchtlinge, Selbstmörder verscharrt werden. Ein Ort, den es wirklich gibt in Istanbul. Leilas Freunde wollen sie herausholen, sie würdig beerdigen. Die Frage, ob sie es schaffen, erzeugt eine etwas schale Spannung. Leilas Geschichte endetein Jahrzehnt vor der Gründung der Partei, mit der Präsident Erdogan heute die Demokratie aushebelt. Und sie spielt an einem Ort, der viel chaotischer und hoffnungsvoller ist als alle simplen Ideen von Rand und Mitte: in einem Istanbul, das sich aus vielen Istanbuls zusammensetzt. Da gibt es «das hochherrschaftliche Neuer Roman Istanbul Prostituierte das proletarische Istanbul, das weltoffene und das provinzielle, das kosmopolitische und das spiessbürgerliche, das dekadente und das fromme, das machohafte und das feministische Istanbul».
Gelesen: Elif Shafak „Unerhörte Stimmen“
"Unerhörte Stimmen" von Elif Shafak - GGG Stadtbibliothek Basel Im Jahr stolpert ein linker Student zufällig aus einer Demo ins Bordell, verliebt sich in die Prostituierte und heiratet sie. Die Liebe. Rezensentin Marie Schmidt betrachtet den neuesten Roman von Elif Shafak über eine Prostituierte aus Istanbul, die bei ihrem Tod ihr Leben. Elif Shafak: Unerhörte Stimmen. Roman - PerlentaucherGesellschaft Reisen. Es ist also keine leichte Zeit für Schriftsteller, Journalisten oder allgemein alle, die mit Worten zu tun haben. Zur Startseite. Fussball FC Basel FCB direkt Ski alpin Tennis Eishockey Formel 1 Leichtathletik Schwingen Sport-News. All das ist eng verbunden mit dem Leben der Hauptfigur. Sie erinnert sich an ihre Kindheit unter der Fuchtel eines religiös verblendeten Vaters.
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Dieses Buch beginnt mit dem Ende. In jenen. Dem Ende des Lebens von Leila Tequila. Die Prostituierte ist brutal ermordet worden und ihre Leiche wurde in einem. Im Jahr stolpert ein linker Student zufällig aus einer Demo ins Bordell, verliebt sich in die Prostituierte und heiratet sie. Die Liebe. Rezensentin Marie Schmidt betrachtet den neuesten Roman von Elif Shafak über eine Prostituierte aus Istanbul, die bei ihrem Tod ihr Leben. Die Sterbende ist Leila, eine Prostituierte in Istanbul, die brutal misshandelt, ermordet und in einen Müllcontainer geworfen wurde.Ich beziehe mich auf das Leben und auf die Welt durch Geschichten. Durch die Augen des Babys, suggeriert die Erzählperspektive, schaut sie quasi schon die Erwachsene an, die 43 Jahre später eines gewaltsamen Todes gestorben sein wird. Wie sie in der Türkei auf dem Land aufgewachsen sind und weshalb sie in Istanbul gelandet sind. Wie so oft wird sie dafür in der Türkei teilweise angefeindet und juristisch verfolgt. Aus dem Englischen von Michaela Grabinger. Gibt es denn für Sie überhaupt noch eine Chance, dass man Ihre Stimme in der Türkei hört? Mehr anzeigen. Abo Leiturteil zum Basler Wohnschutz Hauseigentümer Linder: «Es hat sich gelohnt, dass ich mich gewehrt habe». Wir erfahren ihre Geschichten und ihr Leben am Rande der Gesellschaft. Jedes Jahr drängen knapp Aus dem Englischen von Michaela Grabinger. Derzeit tobt in der Metropole ein Machtkampf um das Bürgermeisteramt. Podcast abonnieren Podcast hören. So ist dieses Buch auch ein farbiges Porträt der Millionenstadt Istanbul. Tatsächlich wird, als Leila sieben Jahre alt ist, Tarkan geboren. Todesjahr von Carl Spitteler Vom Bettler zum Nobelpreisträger. Dem Roman gibt er eine etwas einsinnige Drift. Es gibt diesen Ort wirklich in Istanbul, merkt Shafak an. Manchmal dringen von Ferne Nachrichten zu ihr durch, wie die von der Ermordung Kennedys. Elif Shakaf würdigt dieses Unterfangen mit so viel Witz und Einfallsreichtum, wie es ihrer Heldin gebührt. Sie wenden sich ab, belegen diesen Bereich des Lebens mit Schweigen, weshalb es da "Unerhörte Stimmen" zu belauschen gäbe, wie der deutsche Titel des jüngsten Romans von Elif Shafak ansagt. Englische Krimis. Stadtbibliothek Basel per Mail. Zu diesen Themen dürfen Autoren niemals schweigen. Oder gibt es ein technisches Problem?