Hotel "Neptun": Das Glück, so nah. Wellen, Weite, Blau, das Maritime ringsum scheint allein für diesen Turm geschaffen, fürs "Neptun", das Hotel am Strand. Ein 64 Meter hoher Solitär, gebaut aus Schwedenstahl und mit Devisen, vor beinah 40 Jahren, als dort noch DDR war. Heute ist es ein Fünfsternehaus, die Auslastung ist gut, noch dieses Jahr wird man Hotel Neptun Warnemünde Prostituierte offiziellen Herberge des Arosa-Golf-Parks Warnemünde. Für die Thalassokuren kommt sogar Friede Springer aus Berlin herüber und ist sich nicht zu fein, mit Hinz und Kunz im Aufzug die Behandlung anzusteuern - in Schlappen und im gelben "Neptun"-Bademantel. Der Ausblick Richtung Ostsee von der "Sky-Bar", Etage 19, ist fulminant. Zum Tanztee nachmittags spielt eine Kombo namens "Esperanza", sie steigt ein mit Ireen Sheer: "Und heut' abend hab' ich Kopfweh". Abends in der Halle - Lobby sagt kaum einer - hält sich der Pianist aus der Ukraine an Sinatra, und Barmann Maik, mit flotter Hand und flotten Sprüchen, ist imposanter als Tom Cruise in "Cocktail". Die Räumlichkeit ist familiär-geerdet, Ledersofas, Farbe, Blumen. Kein High-end-Interieur, das den Besucher klemmig macht. Das "Neptun"-Personal ist Hotel Neptun Warnemünde Prostituierte am Gast", und der ist Mittelstand, mag Holz und Muscheln, die Natur, deswegen ist er hier. Es blitzen kaum teure Klunker auf, auch Ferraris fehlen, "altes" Geld ist selten, weil Reichtum in den neuen Ländern nach der Wende eher marginal entstand. Gast- und Personalmehrheiten sind ostsozialisiert und kennen sich zum Teil seit Jahren. Wo in der Welt gibt es Fünfsternehotels, in denen Gäste ihren Urlaub nach dem Dienstplan ihrer Zimmerfrau ausrichten? Für den Ostler ist ein Aufenthalt im "Neptun" vom Gefühl her immer noch Belohnung, früher kam er hier nur rein auf Auszeichnungsurlaub seines VEBs oder dank "Vitamin B", Beziehungen zur Chefetage. Das Haus war ursprünglich für Gäste aus dem Westen konzipiert, die hartes Geld in den maroden Wirtschaftsfluss der DDR einspeisen sollten. Ein Geschenk des alten Ulbricht an Klaus Wenzel, seinerzeit schon Rostocks bester Hotelier und ungestümer Macher mit Visionen, Anfang 40 damals. Von Ulbricht wünschte er sich ein Haus auf Westniveau für Gäste aus dem NSW Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet - und bekommt es glatt. Die müssen "Linientreue" sein, egal ob Bandarbeiter oder privater Handwerksmeister, zu heikel die Nähe im Hotel Neptun Warnemünde Prostituierte zum Klassenfeind. Und richtig, Castro wird erster Staatsgast. Ihm folgen etliche Persönlichkeiten aus Ost und West, aus Politik und Showbusiness. Allein die delikaten deutsch-deutschen Intermezzi, die sich im Lauf der Geschichte hier ereignet haben, würden ein Buch füllen, sowohl Engholm als auch Barschel waren Gast, wobei Letzterer nicht gern gesehen war, obwohl er sogar seinen Wenzel: "Das war ein unhöflicher Stiesel, den Serviererinnen hat er auf den Arsch gehauen. Die Werktätigeneinquartierung seinerzeit passt "Neptun"-Chef Wenzel überhaupt nicht: Er muss die Preise drosseln, um sie dann trickreich wieder anzuheben, er will ja an das Westgeld ran. Ein ordinäres Schaschlick wird unter seiner Kuratel zum "Flammenden Schwert des Störtebeker" und kostet mehr. Es ist zu dieser Zeit schon schwer genug, Zutaten für die Sterneküche zu Hotel Neptun Warnemünde Prostituierte, es klappt nur über Tauschgeschäfte: Bonrollen gegen Bananen, Kochmützen gegen Krabben. Die Ostler brauchen für ihr Glück keinen Flambierschnickschnack, sie freuen sich darüber, dass sie kommen dürfen, zwölf Tage Ostsee mit den Kindern pauschal Ostmark. Das ist wie heute ein Gratisticket in die Südsee. Morgens machen sie die Betten selbst, damit das Zimmermädchen keine Arbeit hat, beim Essen wird geschwiegen und auch sonst nicht angeeckt, zu streng das Auge der Partei. Kein kulturelles Pflichtprogramm wie in anderen Ferienheimen, das den ersehnten Urlaub zur Parteischulung mutieren lässt. Im "Neptun" dürfen sie faul sein und den Tag am Strand verdaddeln. Dafür kommt der Ostgast aber auch nur auf der Ostseite des Hotels zum Wohnen: dort, wo Westfernsehen nicht empfangbar und der Anblick auslaufender Fähren gen Schweden nicht so schmerzhaft ist. Und so ist das "Neptun" in den Siebzigern für die einen Himmelreich, für die anderen ein Hotel am Strand: Schüchterne Ostler stehen staunend und in Hausschuhen am Buffet an, während Westgäste in Kostüm und Anzug ungezwungen schmausen zu einem Wechselkurs, der ein Knüller ist. Devisengeschäfte - heimlich gemacht in Toiletten und Fluren - merzt Wenzel alsbald aus. Er führt das "Neptungeld" ein, tauschbar für jeden eins zu eins, die Scheine druckt die DDR-Staatsbank. Wer als Ostdeutscher nie einen "Neptun"-Ferienscheck bekam, dem blieb das Haus ein ewiges Geheimnis, Ausnahme: die Sky-Bar und das Erdgeschoss. Hier waren Milch-Mokka-Eisbar, Broilerstube, Disco, und die waren auch für uns Rostocker geöffnet. Doch hinein kam nur, wer über Stunden anstand; brav wie die Schafe reihten wir uns ein in meterlange Schlangen.
Polit-Thriller "Das System": Wirtschaftspiraten im Lotterbett
Ende des Stasi-Stigmas Zwölf Tage Luxus für Ostmark: Schon zu DDR-Zeiten konnten Gäste im Hotel "Neptun" in Warnemünde in westlicher Lebensart schwelgen. Gleichzeitig hätten Gerüchte kursiert, die Staatssicherheit habe Barschel beim Sex in seinem Hotelzimmer gefilmt, und den schleswig-. Geheimnisse des Kalten Krieges | Ahoi LeipzigDie sie benutzten als ideologische Munition gegen andere Ostdeutsche, die keine Opfergeschichte ausbreiten konnten oder wollten, selbst wenn sie durchaus eine hatten. All diese kleinen IMs, deren Entdeckung die Menschen im Osten entzweite, nachdem ihr Staat untergegangen war, der manchen von ihnen das Leben zur Hölle gemacht hatte. Zum Inhalt springen. Audio Player minimieren. In meiner Grundschulzeit erlebte ich, wie eine sehr beliebte Horterzieherin gehen musste, weil sie bei der Stasi gewesen war.
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Sie hätten sich so gut verstanden, dass sie gleich zusammen ins Hotel Neptun gegangen seien, wo es dann an der Rezeption ein bisschen peinlich wurde, weil er. Gleichzeitig hätten Gerüchte kursiert, die Staatssicherheit habe Barschel beim Sex in seinem Hotelzimmer gefilmt, und den schleswig-. Zwölf Tage Luxus für Ostmark: Schon zu DDR-Zeiten konnten Gäste im Hotel "Neptun" in Warnemünde in westlicher Lebensart schwelgen. Auf der einen Seite wird von einer Strö- mung von FeministInnen Prostitution als sexistisch, frauenfeindlich und patriarchal abgelehnt.Völlig unergiebig. Sein ominöser Geschäftspartner Alexander Schalck-Golodkowski , in der DDR verantwortlich für Devisenbeschaffung, verfügte über eine ständige Suite im Hotel. Prostitution wurde entsprechend nebenberuflich ausgeübt. Das Hotel Deutschland heute das Radisson Blu in Leipzig war zum Beispiel mehr als nur ein Ort für Reisende. So viel Zufriedenheit wird es in diesem Gewerbe wohl kaum jemals mehr geben. Die Wiedergabe wurde unterbrochen. Die weder Geld noch Adresse brauchte, denn irgendwer nahm sie nachts immer mit in sein Bett. Als meine Mutter ihm einmal ein Handy lieh, weil er sich selbst keines leisten konnte, geschweige denn einen Handyvertrag — der Mann hatte zu der Zeit gar kein eigenes Telefon mehr —, produzierte er eine Rechnung von Euro. Ich kann hier nur über meine Befindlichkeiten sprechen: Ich erlangte in meinem Umfeld eine Überempfindlichkeit gegen westdeutsche Selbstgerechtigkeit. Marcel erzählte, dass er im Herbst von Berlin nach Warnemünde gefahren sei. Denn im Neptun logierte schon damals - unter den Augen der Staatssicherheit - eine illustre Schar internationaler Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Sie blieben jedoch dabei, dass sie nach Mailand beziehungsweise Basel mit einem IC gefahren seien, wobei der eine ein so genannter Nighttrain gewesen sei, was ja an sich schon sehr vielversprechend klinge. Doch manche Bewerberinnen sind anders. Die haben hier oben im Norden immer noch das Sagen. Sie steckten in einem Dilemma: Sie erwarteten irgendwie, dass man sie von höchster Stelle wieder an ihren Platz unter den bedeutendsten Künstlern des Lanes stellt, wollten sich aber andererseits auch diesem Staat um keinen Preis anbiedern. Direktor Wenzel, seit ausgeschieden, beklagt Verluste, die er nicht vorausgesehen hat. Pohlmann: "Auf Nachfragen erläuterte Klaus Wenzel dem Bundestags-Untersuchungsausschuss, dass sich die beiden BND-Mitarbeiter mit Namen bei ihm vorgestellt hätten, und sich ihre Anwerbeversuche über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren erstreckt hätten. Als das ergebnislos blieb, habe er sich frustriert eine Zigarette angezündet, woraufhin die Kontrolleurin ihn darauf aufmerksam gemacht habe, dass er sich in einem Nichtraucherabteil befinde. Bezirke News Berlin Thema des Monats Ostdeutschland 1. Hauptseite Themenportale Zufälliger Artikel. Da war's das Personal. Pohlmanns Recherchen zufolge, habe Wenzel Wert darauf gelegt, dass seine Befragung zu diesem Komplex in nichtöffentlicher Sitzung stattfand, da er noch im Berufsleben stehe und das Thema sicher die Presse beschäftigen werde. Oder erst das eine, dann das andere. Oder gibt es ein technisches Problem? Mehrfachnutzung erkannt. Ab Mitte der er-Jahre wurde die Prostitution als unvereinbar mit dem sozialistischen Frauenbild angesehen. Da er nicht gewusst habe, wohin die Nacht, habe die Kontrolleurin ihn zu sich eingeladen: Sie hatte Feierabend und wohnte in Halle. So wird vielleicht verständlich, wer in unseren Kreisen am allermeisten gehasst wurde, nämlich, wer nach der Wende zum Berufsopfer mutierte und versuchte, so viele Vorteile wie möglich aus seiner Opfergeschichte herauszuholen unter der neuen Herrschaft der Westdeutschen. Raddatz, ein penibler Chronist seiner Hotelaufenthalte, klarsichtig: "Das ist nicht eine Nation, sondern ein Währungsgebiet. Für die Thalassokuren kommt sogar Friede Springer aus Berlin herüber und ist sich nicht zu fein, mit Hinz und Kunz im Aufzug die Behandlung anzusteuern - in Schlappen und im gelben "Neptun"-Bademantel.